Motivinformationen

Titel:   Westendorf 9, Restauration
Paul Bosse und Materialwarenhandlung Lydia Bosse

Historische Aufnahme von 1910-1920
Glaspositiv, Inventar-Nr.: FP 01060

Städtisches Museum Halberstadt

eigene Aufnahme: 2021

Größe des Druckes: 60×40 cm

Rahmung:

  • Nielsen C2 Alu strukturiert schwarz-matt
  • Format 71 x 56 cm
  • Glas entspiegelt! und mit UV-Schutz

Dieses Bild enthält Augmented Reality.

Fröhliche Einkehr
Westendorf 9

Am südlichen Ausgang des Domplatzes schlängelt sich der Straßenzug Westendorf entlang, der ab 1388 nach der kleinen, westlich liegenden Bauernsiedlung bezeichnet wurde. Am westlichen Ende der Straße stand einst das Johannestor als Teil der Stadtmauer.


Schon im mittelalterlichen Halberstadt existierten hier zahlreiche Schank- und Gastwirtschaften, da die Straße auf dem Haupthandelsweg in Richtung Magdeburg lag.


Im Mittelpunkt des Bildes steht ein 1557 gebautes Ackerbürgerhaus mit Durchfahrt, Westendorf Nummer 9. Der zweistöckige Bau mit hohem Dachstuhl im typischen niedersächsischen Fachwerkstil zieht den Betrachter sofort in seinen
Bann. Hier führte Herrmann Bosse ab 1888 eine „Kolonialwaren- und Cigarrenhandlung“, die nach seinem Tod von seiner Witwe Lydia Bosse weitergeführt wurde. Wenige Jahre später, ab 1905, lud der Gastwirt Paul Bosse Gäste in die zur Gaststube umgenutzten Räume ein.


Auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Schankwirtschaft weitergeführt. In den 1980er Jahren war eine solche als die „Weltkugel“ bekannt. Jedoch war das Gebäude Westendorf 9 für den Erhalt nicht vorgesehen und verfiel nach und nach. Um es vor dem völligen Verfall zu retten, wurde es Anfang der 1990er Jahre baulich gesichert.


Durch private Hand liebevoll saniert, erhielt dieses Kleinod 2004 den deutschen Fachwerkpreis.