Motivinformationen
Titel: Jüdisches Leben
Bakenstraße mit Blick auf den Judenplatz
Historische Aufnahme um 1910
Glasnegativ, Inventar-Nr.: FP 00041
Städtisches Museum Halberstadt
eigene Aufnahme: 2022
Größe des Druckes: 40×56 cm
Rahmung:
- Nielsen C2 Alu strukturiert schwarz-matt
- Format 71 x 56 cm
- Glas entspiegelt! und mit UV-Schutz
Dieses Bild enthält Augmented Reality.
Jüdisches Leben
Bakenstraße mit Blick auf
den Judenplatz
Dichtgedrängt reihen sich in der Altstadt von Halberstadt die Fachwerkhäuser aneinander – klein, schief oder auch von stattlicher Größe. Hindurch schlängelt sich die Bakenstraße, schmal, noch heute mit Kopfsteinpflaster versehen.
Auf der Bildmontage rechts fällt dem Betrachter gleich neben der Straßenlaterne eine für die Hausgröße ungewöhnlich hohe und aufwendig gestaltete barocke Eingangstür am Haus Nummer 56 auf. Über dem Eingang ist (bei entsprechender Vergrößerung) ein hebräischer Schriftzug zu erkennen. Hier befand sich das Haus des Kantors, des Vorbeters, das der jüdischen Gemeinde ab 1879 als Hauptzugang zur großen barocken Gemeindesynagoge diente.
Die Synagoge, 1711 vom königlich-sächsischen Hofjuden und Finanzier Berend Lehmann (1661 bis 1730) gestiftet, lag versteckt zwischen zwei Häuserzeilen. Sie hat die Zeit des Nationalsozialismus nicht überstanden.
Halberstadt besaß nachweislich seit dem 12. Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde, die die Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft der Stadt prägte.
Die jüdische Geschichte zu bewahren, ist eine Aufgabe der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt (MMA). Auf Initiative der MMA wurde das barocke Eingangstor der Bakenstraße 56 nach historischer Vorlage angefertigt und 2016 an seinem alten Standort aufgestellt. Das Tor bildet heute den Zugang zum Jüdischen Museum im ehemaligen Mikwenhaus. Besucher gehen über das Grundstück der zerstörten Gemeindesynagoge, 2008 im Rahmen eines Kunstprojekts als Denkort angelegt.