Hauptbahnhof mit Straßenbahn

Ein bedeutsamer historischer Moment für die wirtschaftliche Entwicklung Halberstadts war im 19. Jahrhundert der Anschluss ans Eisenbahnnetz. 1843 konnte in der Schützenstraße das erste Bahnhofsgebäude eingeweiht werden. Dieser
Kopfbahnhof reichte jedoch bald für den stark ansteigenden Eisenbahnverkehr nicht mehr aus.
Daher erfolgte 1868 an der Stadtgrenze zu Wehrstedt der Bau eines Durchgangsbahnhofes. Somit konnten die wichtigen Verkehrsrouten nach Vienenburg, Magdeburg und Halle bedient werden.
Aufgrund seiner Bedeutung als Güterverkehrsknotenpunkt, vor allem für das Militär, war der Bahnhof mehrfach strategisches Ziel von Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und wurde am 7. und 8. April 1945 nahezu vollständig zerstört.
Am 19. Mai 1945 rollten wieder die ersten Züge nach Vienenburg. Die stark beschädigte Klinkerarchitektur des Bahnhofsgebäudes wurde notdürftig mit einer Vorhangfassade aus Aluminium verkleidet und fristete so noch bis ins 21. Jahrhundert ein unglückliches Dasein. Das schlechte Erscheinungsbild führte sogar zu der nicht sehr schmeichelhaften Auszeichnung als „Deutschlands schäbigster Bahnhof“.
2010 erfolgte ein umfangreicher Umbau des Bahnhofskomplexes mit der Sanierung des Empfangsgebäudes und der Teilwiederherstellung der historischen Klinkerfassade, die in die moderne Architektur eingebunden wurde. So bekam
Halberstadt wieder einen Bahnhof, der die Gäste der Stadt willkommen heißt.