Motivinformationen

Titel:   Historisches Fachwerk,
Verfall und Blüte
Einmündung Bakenstraße in den Grauen Hof

Historische Aufnahme 1920er Jahre
Glaspositiv, Inventar-Nr.: FP 00409

Städtisches Museum Halberstadt

eigene Aufnahme: 2021

Größe des Druckes: 60×40 cm

Rahmung:

  • Nielsen C2 Alu strukturiert schwarz-matt
  • Format 71 x 56 cm
  • Glas entspiegelt! und mit UV-Schutz

Dieses Bild enthält Augmented Reality.

Historisches Fachwerk,
Verfall und Blüte
Einmündung Bakenstraße in den Grauen Hof

Fast unbeschadet überlebte der Graue Hof den Bombenangriff am 8. April 1945. Nur ein einziger Treffer zerstörte die Fachwerkfassade des Hauses Nummer 29. Das ist heute noch erkennbar, da die Fassade als geputzte Mauerfront aus den sonst gefälligen Fachwerkfassaden hervorsticht.
Hier herrschte bis weit in die 1960er Jahre reges Leben. Dies sollte sich ändern. Obwohl 1977 die gesamte Altstadt unter Denkmalschutz stand, galten einige Jahre später in der ideologisch ausgerichteten Stadtplanung nur noch wenige
Häuser als „bewahrungswürdig“.
Mitte der 1970er Jahre begann mit der Umsiedlung der Bürger in die im Stadtgebiet entstehenden Neubaukomplexe im Grauen Hof der Verfall. 1990 bot der einst idyllische Straßenzug ein trostloses Bild. Von den 32 Gebäuden existierten
1990 noch 23 Fachwerkhäuser, nur elf von ihnen waren bewohnt.
Ein Städtebauprogramm mit dem Ziel, am Beispiel von Modellstädten die Probleme der Altstädte in der ehemaligen DDR und deren Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, brachte auch für dieses Kleinod in der Halberstädter Altstadt die Rettung. Für jedes neue Bundesland wählte man eine Stadt aus, die gefördert werden sollte. Für SachsenAnhalt war es Halberstadt. So konnten ab 1990 Bundesmittel in zweistelliger Millionenhöhe pro Jahr für die Erhaltung historischer Bausubstanz genutzt werden. Es begann die liebevolle Sanierung. Der Graue Hof zählt heute zu den charmantesten Winkeln der Stadt.